Tauziehen in Winterbach

Auf der Internet-Seite des VfL Winterbach ist zu lesen, dass die Athleten des im Jahr 1909 gegründeten Athletiksportvereins auch Tauziehen betrieben haben. Der Athletik-Sportverein war einer der Vereine, aus denen nach dem zweiten Weltkrieg der VfL Winterbach hervorging. Die anderen Vereine waren der Turnverein 1883, der Arbeiter-Sportverein, der Fußballclub Viktoria und der Fußballclub Phönix.

Aus der Sammlung von Paul Schnabel liegt uns ein Foto vor, aus dessen Aufschrift ersichtlich ist, dass die Mannschaft Leichtgewicht Deutscher Jugendmeister 1930 im Tauziehen wurde

1934 wurde unter Vorstand Heinrich Gönnenwein die Erwachsenenriege gar Deutscher Meister im Tauziehen. „Ein wahrhaft stolzer Erfolg für das kleine Winterbach und seinen Sport“, so ist zu lesen.

Schieck Albert, Müller Otto, Bühler Otto, Hagenlocher Fr., Kumpf Fr., Ballmer Gottl.

Eine Mannschaft besteht heutzutage aus acht (Jugend: sechs) Tauziehern, einem Coach und einem Betreuer. Die Seillänge beträgt mindestens 33,5 m, der Durchmesser 100 – 125 mm, das Material besteht aus Hanf, Sisal oder Kunstfaser. Es ist erlaubt, die Hände einzuharzen. Als Schuhe sind Stiefel mit einem Stahlabsatz erlaubt, der bis zu 6 mm dick sein darf. Meist werden Hartschalenschuhe oder Lederstiefel benutzt. In wenigen Gewichtsklassen sind auch Mädchen und Frauen zugelassen. Die beiden Wettkampfteams sollen etwa gleich viel wiegen. Beim Wettkampf ziehen die Teammitglieder gleichzeitig an ihrer Seite des Seils. Wer das gegnerische Team zuerst über die Mittellinie hinweg zieht, gewinnt eine Runde. Der Tauziehsport erfordert nicht nur Kraft sondern viel Technik, sportliche Disziplin und Training.

In unserer Gegend sind die Tauziehfreunde aus Pfahlbronn bekannt, die Mitglied des Deutschen Rasenkraftsport- und Tauziehverbandes sind. Die Pfahlbronner ziehen heute in der Landesliga.

Jürgen Rieger