Das Helikon

In der Musikecke unseres Dorf- und Heimatmuseums hängt ein etwas mitgenommenes Instrument, das früher einmal in unserem Musikverein gespielt wurde, heutzutage aber, mit wenigen Ausnahmen, nur noch in Süd- und Osteuropa gespielt wird.

Dieses Instrument ist ein Helikon, auch Helikontuba genannt und ist ein mitteleuropäisches Blechblasinstrument. Das in den 1840er Jahren eingeführte Helikon ist ein Sondermodell der Tuba in annähernd kreisförmiger Bauweise, damit es vom stehenden oder auch marschierenden Musiker um die Schulter gelegt werden kann.

Bei dem Helikon im Museum ist das vorstehende Bild vom Musikverein im Jahr 1905 ausgestellt, auf dem das Instrument dekorativ in der Mitte der Kapelle platziert ist. Zuletzt ist das Instrument vom „Gärtner-Knauß“ (Ernst Knauß, Vater von Manfred Knauß) gespielt worden. Ernst Knauß ist 1967 im Alter von 56 Jahren gestorben.

 

 

Der Name Helikon bezieht sich auf den Berg Helikon in Griechenland, der in der griechischen Mythologie als Sitz der Musen vorkommt. Der Form des Instruments entsprechend wurde die Namensherkunft auf das griechische Wort helikos, „sich windend“ umgedeutet.

Das Helikon ist der Vorläufer des Sousaphons. Zu spielen sind Helikon, Tuba und Sousaphon mit einem Kesselmundstück. Durch die um den Spieler geschlungene Bauform lässt sich das Helikon bei der Reiter- und bei der Marschmusik besser tragen als die Tuba. Beim Sitzen hat die herkömmlich geformte Tuba jedoch Vorteile. Helikone sind im Verlauf des 20. Jahrhunderts fast gänzlich aus den Marschorchestern verschwunden, sie werden aber nach wie vor gebaut.

Historisch gesehen bleibt das Helikon die klassisch-mitteleuropäische Marschtuba. Es wird aber bei Musikgruppen mit historischen Bezügen wie den badischen „Gälfiäßlern“ nach wie vor verwendet. Auch in der neuen Volksmusik verwenden z. B. die Gruppen „Kofelgschroa“ oder „LaBrassBanda“, die im Jahr 2024 beim Zeltspektakel in Winterbach aufgetreten sind, das Helikon.

Die fachlichen Informationen sind dem Internetlexikon Wikipedia entnommen. Jürgen Rieger