Der Holzwurm
Zunächst ist festzustellen, dass der Holzwurm eigentlich gar kein Wurm ist, sondern die Larve des Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum). Nach erfolgter Befruchtung legt das 2,5 – 5,00 mm lange Nagekäferweibchen seine Eier in Ritzen, Spalten und Gänge des Holzes. Hier setzt sich dann der Zyklus weiter fort. Die Entwicklungszeit der Larve variiert und dauert unter sehr günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahre. Nach der Verpuppung schlüpft ein geschlechtsreifer Käfer. Die Ausfluglöcher aus dem Holz sind rund und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern. Der geschlüpfte Käfer legt seine Eier vorzugsweise in die Holzart, in der er selbst aufgewachsen ist.
Die Larven des Nagekäfers befallen getrocknetes und verbautes, also kein frisches Holz (Trockenholzschädling). Wegen der Aktivität der Larven wird umgangssprachlich vom Holzwurm gesprochen. (aus Wikipedia) Er ist im Dorf- und Heimatmuseum ein nicht gern gesehener Bewohner, wird gar bekämpft. Nach Möglichkeit geschieht dies durch Erwärmung des Holzes in einer Wärmekammer auf 60 Grad, was zum Absterben der Larven führt. (Bilder Wikimedia)
Ein schönes Gedicht zum Thema möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:
Die Schnupftabakdose
Es war eine Schnupftabakdose,
Die hat Friedrich der Große
Sich selbst geschnitzt aus Nussbaumholz.
Und darauf war sie natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm gekrochen,
Der hatte Nussbaum gerochen,
Die Dose erzählt ihm lang und breit,
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.
Sie nannte den alten Fritz generös.
Da aber wurde der Holzwurm nervös
Und sagte, indem er zu bohren begann:
„Was geht mich Friedrich der Große an!“
Joachim Ringelnatz
Und dass der Holzwurm sich so rücksichtslos verhält, das merken wir im Museum fortwährend; er zieht einfach nicht aus.
Jürgen Rieger