Die kleine Küche im Altenteil des Museums wurde restauriert und neu geordnet
Helmut Nachtrieb sen. hat einmal gesagt „Ein Museum ist nie fertig“. Und so haben sich Petra Esch und Heidi Heiland daran gemacht, die kleine Altenteil-Küche im Museum auszuräumen. Danach wurde nach entsprechender Vorbereitung des Untergrundes der komplette Raum in kalkähnlicher Optik renoviert. Kalkfarbe war früher praktisch das einzig verfügbare Anstrichmittel für Innen- und Außenwände von Gebäuden. Von ihr rühren die Ausdrücke „kalken“ für weiß streichen oder „weißeln“ her.
Auch der originale braune und mit einer Klinkerstruktur versehene Terrazzofußboden wurde mit Öl aus alten Beständen neu eingerieben. Dieser Boden ist heutzutage eine wirkliche Seltenheit. Um die vorletzte Jahrhundertwende (das Altenteil wurde 1910 angebaut) war diese Technik, die schon seit der Antike bekannt ist, wieder modern. Bevor es Terrazzoöl gab, verwandte man ein Gemisch aus Terpentin und Bienenwachs zum Wachsen des Bodens. Wer sich das teure Terpentin nicht leisten konnte, nahm Leinöl.
Eine weitere Besonderheit in dieser Küche ist, dass das Kamin auf der Decke über der Küche aufgesetzt ist und nicht auf gewachsenem Boden. Das Rauchrohr des Ofens, der im Nachbarzimmer steht und von der Küche aus befeuert wurde, führt über die Küche zurück und von unten direkt in das Kamin.
Die Küche wurde dann neu eingeräumt. Gerätschaften, die mangels Lagerräumlichkeiten bisher in der kleinen Küche eingelagert oder aufgestellt waren, haben Petra und Heidi ins Museumslager verbracht und so entstand ein schlicht eingerichteter Raum, so wie es früher wohl war. An einem Wandteil haben sie eine kleine „Sonderausstellung“ alter Backformen gestaltet.
Petra Esch und Heidi Heiland danken wir sehr herzlich dafür, dass sie dieses Projekt so kompetent umgesetzt haben. Wir hoffen, dass wir das Museum für Kleingruppen offenhalten können und Ihnen diese und andere Neuerungen wieder zeigen können.
Das Museumsteam im Dorf- und Heimatmuseum