„The „World’s Best“ Ice-Cream Freezer“

Neue Entdeckung im Dorf- und Heimatmuseum

Da läuft man Jahrzehnte an etwas vorbei, bis man sich fragt: Was ist das eigentlich? Es ist ein hölzerner Kübel mit einem Behälter darin und einer Kurbel obendrauf. Alles liegt lose im oder auf dem Kübel.

Die Vermutungen reichen von Buttermühle bis Farbmischmaschine, aber alles passt irgendwie nicht und wird verworfen. Die Aufschrift „White Mountain Freezer“, eingegeben ins Internet, führt weiter. Dort sind Abbildungen und alte Werbezeichnungen in Hülle und Fülle zu sehen und auf einer steht: „The „World’s Best“ Ice-Cream Freezer“. Es handelt sich also um einen „Eiscreme-Froster“ oder, wie wir sagen würden, eine Eismaschine zur Herstellung von Speiseeis.

Diese Eismaschinen mit mechanischem Antrieb wurden in den 1920er Jahren von der „White Mountain Freezer Company“ in Nashua, New Hampshire, hergestellt und offenbar auch international vertrieben.

Die Eismasse wird in den Behälter gefüllt und dieser im Holzeimer auf einer senkrechten Welle, die mit dem darüber liegenden Getriebe nebst der Kurbel verbunden ist, arretiert. Dann wird zwischen Behälter und Holzeimer zerkleinertes Wasser-Eis eingefüllt. Mit einem im Behälter befindlichen Rührwerk wird die Eismasse entlang der vereisten Außenwand des Behälters gerührt, bis diese vereist. Während sich das Rührwerk dreht, dreht sich gleichzeitig auch der Behälter. Die heutigen mechanischen Eismaschinen funktionieren im Prinzip auch so, nur wird heutzutage der Eisbehälter in den Tiefkühlschrank gestellt,

Wir gehen derzeit davon aus, dass diese Eismaschine eher zufällig, vielleicht über amerikanische Verwandte, in einen Winterbacher Haushalt gelangt sein könnte.

Jedenfalls: Unser Museum ist immer für eine Überraschung gut!

Jürgen Rieger